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Firmenbeteiligung kaufen: So übernehmen Sie die Anteile eines Unternehmens

Von Lars E.

Letzte Aktualisierung am: 28. Juli 2022

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

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Firmenbeteiligung kaufen: So übernehmen Sie die Anteile eines Unternehmens
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Firmenbeteiligung kaufen: So übernehmen Sie die Anteile eines Unternehmens

Viele Menschen kennen lediglich Aktien, mit denen sie ihr Geld investieren können. Diese gibt es von Bestandsunternehmen. Allerdings gibt es auch viele kleinere Firmen, die wirtschaftlich gesund sind und nicht an der Börse vertreten sind. So auch können Sie mittels Firmenbeteiligung sich eine gute Kapitalanlage schaffen.

Was sind Firmenbeteiligungen?

Einfach ausgedrückt sind Firmen- oder auch Unternehmensbeteiligungen der Besitz von Unternehmensanteilen. Aktien sind wohl das bekannteste Modell, können jedoch auch in Form von geschlossenen Fonds gekauft werden. Um eine Firmenbeteiligung zu erlangen, leistet der Anteilseigner Kapitaleinlagen. Diese gehen dann in das Eigenkapital des Unternehmens über.

Wichtig: Es handelt sich bei der Unternehmensbeteiligung um eine Form der Finanzierung für Unternehmensgründungen. Die Firma muss dabei nicht wie bei einem Kredit festgelegte Zahlungen zu festgelegten Zeiten leisten.

Wie können Sie Firmenanteile kaufen?

Kaufen Sie sich in eine Firma ein, erhalten Sie damit auch gleich Miteigentum. Oftmals erfolgt dieser Kauf als Bareinlage. Dies kann jedoch auf unterschiedliche Weise geschehen. Es ist abhängig von der Rechtsform des Unternehmens und der entsprechenden Bestimmung, welche Pflichten, Rechte und Haftung Sie mit dem Kauf übernehmen.

Aktien sind die bekannteste Form. Aktien sind direkte Beteiligungen an einem Unternehmen, welches sich zuvor an der Börse hat registrieren lassen. In den Fachtermini sagt man hierzu „notieren“. In aller Regel erhält der Investor hiermit auch ein Stimmrecht, mit welchem er die Geschäftspolitik beeinflussen kann, wenn er genügend Anteile besitzt. Es gibt jedoch auch Aktien ohne Stimmrecht. Meist wird an Aktieninhaber auch eine Gewinnbeteiligung in Form einer Dividende ausgeschüttet.

Eine weitere Möglichkeit an einer Firmenbeteiligung besteht darin, dass man Gesellschafter einer GmbH wird oder sich an einer anderen Personengesellschaft beteiligt. Bei dieser Beteiligung haben Sie normalerweise eine bessere Chance auf die Firmenpolitik einzuwirken und ebenfalls eine garantierte Gewinnbeteiligung. Bei der Beteiligung an einer Kommanditgesellschaft (KG) mittels Firmenanteile haben Sie nur Anspruch auf einen Anteil am Gewinn.

Was sollten Sie beim Kauf von Firmenbeteiligungen beachten?

Ziehen Sie vor der Unterschrift eines Vertrages unbedingt einen Anwalt zurate. Gerade dann, wenn es sich um Investitionen bei einem Unternehmen handelt, mit dessen Inhaber Sie befreundet oder verwandt sind. Viele privatschriftlich abgeschlossenen Verträge sind oftmals fehlerhaft. Ebenso muss der Kauf gemäß § 15 Abs. 4 S. 1 GmbHg seitens eines Notars verbunden sein.

Tipp: Auch Nebenabreden oder auch spätere Änderungen des Kaufpreises müssen von einem Notar beglaubigt und beurkundet sein. Andernfalls sind diese nicht gültig.

Es verhält sich anders, wenn Sie eine Firmenbeteiligung von einem Erblasser erben. Diese geht ohne eine erneute Beurkundung in Ihren Besitz über.

Wo können Sie eine Firmenbeteiligung finden, die verkauft werden?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Firmenbeteiligung zu kaufen. Es ist jedoch abhängig davon, ob Sie Firmenanteile von

  • Neugründungen
  • Bestandsunternehmen
  • Geschäftsübernahme

kaufen möchten. Um die Anteile von bestehenden Unternehmen zu kaufen, ist es sinnvoll, sich zunächst eine Branche zu suchen, mit der man sich selbst auskennt, eigene Erfahrungen aufweisen kann und dem persönlichen Interesse entsprechen.

In Firmenverzeichnissen kann dann nach einem passenden Betrieb gesucht werden. Die wirtschaftliche Lage der Firma sollte vor dem Kauf der Firmenbeteiligung sondiert werden. Ebenso kann es schlau sein, vorab in die veröffentlichten Bilanzen hineinzusehen.

Firmenbeteiligung kaufen: So übernehmen Sie die Anteile eines Unternehmens
Bevor Sie eine Firmenbeteiligung in Betracht ziehen, sollten Sie sich umfassend über das Unternehmen informieren.

Tipps für die Kontaktaufnahme

Wenn dies alles Ihren Vorstellungen entspricht, sollten Sie Kontakt zu dieser Firma aufnehmen. Vereinbaren Sie nach Möglichkeit einen Termin. Dies kann durch ein Telefonat oder eine Anfrage per Brief oder E-Mail geschehen.

Den Inhaber der Firma sollten Sie dann bei dem persönlichen Termin die Höhe Ihrer möglichen Firmenbeteiligung nennen und zudem auch alle weiteren Faktoren klären, soweit dies möglich ist. Vergessen Sie nicht, sich vorher bei einem Rechtsanwalt und ggf. Ihrem Steuerberater über beachtenswerte Punkte zu informieren, nicht dass die Investition ein Geldgrab wird.

Zurzeit ist eine weitere beliebte Möglichkeit zu investieren das sogenannte Crowdfunding. Hierbei beteiligt man sich, meist mit vielen anderen (daher „Crowd“), an einer Geschäftsidee oder einem Start-up. Hierbei können Beträge in verschiedenster Höhe und gegen unterschiedliche Vorteile fließen.

Wichtig: Zuvor sollte dabei jedoch die wirtschaftliche Grundlage des Unternehmens genau geprüft werden. Sie als Kapitalanleger bekommen einen Beteiligungsvertrag.

Firmenanteile bei Unternehmen, die zum Verkauf stehen, finden Sie unter anderem über Unternehmensbörsen und auch bei der regionalen IHK.

Wie wird die Firmenbeteiligung berechnet?

Es ist eine genaue Ermittlung des Firmenwertes wichtig, damit die Geschäftsanteile später auch einen realistischen Wert aufweisen.

Dazu werden folgende Aspekte berücksichtigt, um die Werte des Unternehmens zu ermitteln:

  • wirtschaftliche Entwicklung der Firma
  • aktuelle Wettbewerbssituation auf dem Markt
  • Bilanzen der letzten drei bis fünf Jahre
  • wie ist die (strukturelle) Beschaffenheit der Firma
  • welches Entwicklungspotenzial gibt es

In einigen Fällen kann es sinnvoll sein, einen Unternehmensberater oder Rechtsanwalt hinzuzuziehen, um entsprechende Berechnungen anzustellen. Es gibt hierzu spezialisierte Personen. Dazu werden verschiedene Verfahren angewandt.

Die entsprechende Einlage eines Investors wird für die prozentuale Beteiligung durch die Summe des Unternehmenswertes und Einlage geteilt und dieses Ergebnis dann mit 100 multipliziert.

Fazit

Das Thema Firmenbeteiligung ist sehr komplex, da es verschiedene Beteiligungsformen gibt. Es ist zudem abhängig, wie viel Ihres Kapitals Sie für eine Firmenbeteiligung ausgeben möchten. Zunächst ist es wichtig, dass Sie sich über die Firma sehr gut informieren, an der Sie sich beteiligen möchten. Die Devise hierbei ist, je gründlicher die Prüfung, desto besser sind Sie vorbereitet. Ebenso kann es nicht schaden, sich über verschiedene Wege Informationen zu holen, um ein möglichst vielfältiges Bild zu erhalten.

Bildnachweise: © ASDF – stock.adobe.com, © Natee Meepian – stock.adobe.com

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Über den Autor

Autor
Lars E.

Lars schloss 2015 sein Studium in Betriebswirtschaftslehre ab. Anschließend absolvierte er ein Volontariat in einer kleinen Kölner Redaktion. Seit 2017 ist er fester Bestandteil des Redaktionsteams von betriebsausgabe.de. Hier kann er sein fachliches Wissen mit dem Anspruch, verständliche Texte rund ums Steuerrecht zu schreiben, miteinander kombinieren.

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