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Wann lohnt sich ein Steuerberater für Privatleute und Selbstständige?

Von Lars E.

Letzte Aktualisierung am: 16. Februar 2022

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

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Wann lohnt sich ein Steuerberater für Privatleute und Selbstständige?
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Steuerberater kann retten! So sinnvoll ist es sich beraten zu lassen

Die Verwaltung der eigenen Finanzen stellt für viele ein schwieriges Unterfangen dar und erfordert zweifelsohne ein gewisses Maß an Disziplin. Manchmal scheinen sich die Zahlen vor dem inneren Auge -im wahrsten Sinne des Wortes- zu drehen und es wird schwierig, den Überblick zu bewahren. Mit Hinblick auf alle Fragen rund um Finanzamt und Co. könnte sich ein Steuerberater lohnen. Machen die Dienstleistungen des Steuerberaters sowohl für Selbstständige bzw. Freiberufler als auch für Privatleute Sinn?

Und wann lohnt es sich Einkommensteuer, Vorsteuer, Gewerbesteuer usw. berechnen zu lassen und sich nicht selbst mit diesen lästigen Dingen auseinandersetzen zu müssen?

Kostenlose Erstgespräche – oftmals Standard

Besonders praktisch: Einige Steuerberater bieten ihren Kunden in spe ein kostenloses Erstgespräch an. Das bedeutet, dass Sie unbefangen und ohne Druck den Fachmann aufsuchen und hierbei schon erste Fragen stellen können. Auf diese Weise erfahren Sie nicht nur etwas mehr über die charakteristische Arbeitsweise eines Steuerberaters, sondern auch über die Kosten, die gegebenenfalls auf Sie zukommen.

Steuerberater für Privatpersonen sinnvoll?

Auch wenn viele Menschen mit der Inanspruchnahme der Dienste eines Steuerberaters einen gewerblichen Hintergrund verbinden, so nehmen auch immer mehr Privatleute diesen besonderen Service in Anspruch. Besonders vorteilhaft sind hierbei die folgenden Aspekte…

  • Zeit: Ein simpler, aber gleichzeitig wichtiger Faktor, ist die Zeit, die Sie für das Anfertigen einer Steuererklärung benötigen. Nicht nur, dass Sie alle wichtigen Belege aufbewahren, sortieren und in das entsprechende PC Programm eingeben müssen: Eine Steuererklärung anzufertigen braucht auch eine gewisse Grundstruktur und Disziplin. Immerhin gilt es hierbei, gewisse Grundregeln zu beachten und Fristen einzuhalten. Für manche Menschen ist dies aufgrund eines äußerst stressigen Alltags einfach zu aufwendig. Das Resultat: Sie konsultieren den Fachmann. Er (oder natürlich sie) kümmert sich um alle wichtigen Daten und die Auftraggeber werden lediglich zu wichtigen Terminen oder bei speziellen Fragen hinzugezogen.
  • Die Fachkenntnis: Fakt ist, dass sich die Gesetze rund um die Steuererklärung stetig ändern und angepasst werden. Hier den Überblick zu behalten, ist äußerst schwierig. Ihr Steuerberater ist stets auf dem aktuellen Stand und weiß um alle Schwierigkeiten sowie Vorzüge des Steuersystems Bescheid. Aus diesem Grund ist mit der externen Erstellung einer Steuererklärung natürlich auch ein gewisser Sicherheitsfaktor verbunden. Das Konsultieren eines Steuerberaters kann sich aber auch in anderer Hinsicht lohnen. Oftmals hat der Fachmann wertvolle Tipps parat, wie sich seine Auftraggeber noch ein paar Cent mehr vom Staat zurückholen können.
  • Die Kosten, die für die Inanspruchnahme eines Steuerberaters anfallen, hängen zu einem Großteil auch vom Jahreseinkommen des betreffenden Steuerzahlers ab. Dennoch macht es natürlich -auch gerade als Privatperson- Sinn, verschiedene Steuerberater miteinander zu vergleichen und dabei nicht nur die Preise, sondern auch die Erreichbarkeit, den Ruf und das „allgemeine Bauchgefühl“ zueinander in Bezug zu setzen.

Besonders interessant wird das Thema selbstverständlich auch dann, wenn ein größerer Gewinn für einen unvorhergesehenen Geldsegen sorgt. Während beispielsweise viele Gaming- und Wettfans wissen, dass man mit PayPal in Casinos bezahlen kann, herrscht auf die Frage „Inwieweit müssen Gewinne aus Wetten und Glücksspielen eigentlich versteuert werden?“ oft betretenes Schweigen beim Steuerlaien. Gerade wenn Zahlungen nicht über die Hausbank, sondern über PayPal oder andere moderne Online-Zahlungsanbieter ablaufen, wird die Sache kompliziert. Auch bei Aktien- und Trading-Geschäften, wo man Gewinne und Verluste gegenrechnen und Steuern sparen kann, ist es sinnvoll als Privatperson einen Steuerberater zu konsultieren.

Steuerberater für Neugründung sinnvoll?

Steuerberater für Selbstständige definitiv sinnvoll!

Sie haben Ihr eigenes Unternehmen gegründet bzw. gehen einer selbstständigen Tätigkeit nach? Damit haben Sie einige steuerliche Vorteile; dafür müssen Sie aber auch einen sehr großen Aufwand betreiben und Ihren Blick stets auf Ihre Bücher und die jeweils aktuellen Zahlen richten. Denn: Mehrmals im Jahr fordert das Finanzamt von Ihnen Zahlungen, Vorauszahlungen, Meldungen, evtl. einen Jahresabschluss und eine Bilanz.

Je nach Umsatz müssen Sie auch Umsatzvorsteueranmeldungen abgeben. Generell sind die Steuererklärungen Selbstständiger weitaus umfangreicher als es bei Privatpersonen der Fall ist.

Kosten Steuerberater Selbstständige zu viel Geld?

Die Kosten eines Steuerberaters für Selbstständige: Pauschal kann auch hier keine Aussage darüber getroffen werden, wie teuer ein Steuerberater für Selbstständige schlussendlich ist. Vielmehr gilt, dass Sie selbst entscheiden, welche Aufgaben ein Steuerberater für Ihr Unternehmen übernehmen soll.

Anhand dieser Aufgabenverteilung steigen oder sinken die Kosten entsprechend. Mögliche Tätigkeitsbereiche sind hier unter anderem alle Arbeiten rund um die Finanzbuchhaltung, die Lohnabrechnung und/oder die Gewerbesteuererklärung. Wenn der Steuerberater keine Buchhaltung übernehmen soll, sinken Aufwand und Kosten entsprechend. Sollten Selbstständige nach einer kurzen Zeit feststellen, dass die Kosten für den Steuerberater zu hoch erscheinen, können sie immer noch den Steuerberater wechseln.

Komplexe Aufgaben – ein Fall für den Steuerberater? Besonders vorteilhaft im Zusammenhang mit dem Konsultieren eines Fachmanns ist es natürlich, dass selbst komplexe Vorgänge von ihm übernommen werden können. Weiterhin gibt er wertvolle Tipps, kennt die aktuellen Freibeträge und ist beispielsweise auch Ihr Ansprechpartner, wenn es um das Einstellen eines Minijobbers und die entsprechenden Formalitäten oder verschiedene Abschreibungsmodelle von Anlagevermögen geht.
Viele Selbstständige verlassen sich, gerade in der Anfangszeit ihrer Tätigkeit auf eine weitestgehend selbsterklärende Software. Dennoch braucht es immer auch ein Grundwissen und -verständnis, um Vorteile gezielt nutzen zu können.

Gründungsberatung mit Steuerberater: Möglicherweise sind Sie noch als Privatperson an einen Berater herangetreten, möchten sich jetzt jedoch selbstständig machen und ein Unternehmen gründen? Ein solcher Übergang stellt natürlich ebenfalls kein Problem dar.

Viele Steuerberater haben sich -neben der Beratung im Zusammenhang mit klassischen Leistungen der Branche- auch auf individuelle Gründungsberatung spezialisiert. Hauptthema ist hierbei natürlich unter anderem der Faktor der Kosten, die auf ein klassisches Start Up zukommen. Basierend hierauf können dann wiederum weitere Entscheidungen, wie die Antwort auf die Frage „Home Office oder Coworking Space?“ getroffen werden.

Weiterhin geben viele Steuerberater eine kleine Art der „Vorausschau“, mit welchen Kosten ein Unternehmen im Alltag zu rechnen hat. Besonders interessant ist es in diesem Zusammenhang, dass gerade der steuerliche Aspekt erfahrungsgemäß oft unterschätzt wird. So mussten schon viele Unternehmen ihre Tätigkeit wieder beenden, da sie von der Summe der Vorsteuervorauszahlungen überfordert waren.

Ein Steuerberater kann diese Kosten zwar nicht abnehmen, jedoch zur Vorsicht mahnen und seine Auftraggeber darauf hinweisen, dass es sinnvoll ist, hier ein entsprechendes Unterkonto einzurichten, auf das die zu zahlenden Beträge bis zum jeweiligen Zahltag „geparkt“ werden. Denn: Ob nun mit oder ohne Steuerberater – das Finanzamt bietet nicht viel Spielraum, wenn es darum geht, Ratenzahlungen oder ähnliches zu vereinbaren.

Steuerberater – ja oder nein?

Steuerberater ja oder nein? Zusammenfassung

Auch wenn die Zahl der Start Ups in Deutschland bekanntermaßen wächst und die verschiedenen Firmen zweifelsohne auch den Wettbewerb beleben, lohnt sich ein Steuerberater natürlich nicht nur für Unternehmen, die neu am Markt sind.

Gerade mit Hinblick auf spezifische Fragen und das gute Gefühl, gesetzlich bzw. steuerlich auf der sicheren Seite zu sein, ist der Steuerberater -ab einem bestimmten Einkommen und auf Basis eines eher übersichtlichen Basiswissens zum Thema- so gut wie immer die bessere Alternative.

Wer hier versucht, Geld zu sparen, indem er sich selbst um seine steuerlichen Angelegenheiten kümmert, läuft Gefahr, Steuersparoptionen zu übersehen oder -im Extremfall- sogar das Finanzamt zu betrügen. Saftige Nachzahlungsforderungen sind im Falle einer Verurteilung wegen Steuerbetrugs das kleinste Problem. In der Regel spart man mit einem Steuerberater, siehe diese Beispielrechnungen.

Daher gilt: Wer sich steuerlich auf dem Laufenden hält und sowohl seine Rechte als auch seine Pflichten kennt, kann durchaus versuchen, sich selbst um seine Meldungen zu kümmern. Jedoch sollte bei etwaigen Fragen immer auf einen Fachmann zurückgegriffen werden können, der zweifelhafte Buchungen entweder absegnet oder korrigiert. Privatleuten ist hierbei oft schon mit dem Besuch eines Lohnsteuerhilfevereins gedient.

Bildnachweise: Mann mit Händen über dem Kopf vor Laptop: © interstid - Fotolia.com, Strichfiguren: © Strichfiguren.de - Fotolia.com, Junger Mann schreibt in sein Notizbuch © VadimGuzhva - Fotolia.com

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Über den Autor

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Lars E.

Lars schloss 2015 sein Studium in Betriebswirtschaftslehre ab. Anschließend absolvierte er ein Volontariat in einer kleinen Kölner Redaktion. Seit 2017 ist er fester Bestandteil des Redaktionsteams von betriebsausgabe.de. Hier kann er sein fachliches Wissen mit dem Anspruch, verständliche Texte rund ums Steuerrecht zu schreiben, miteinander kombinieren.

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