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Kfz Steuer absetzen – Versicherungsbeiträge mit Hilfe der Steuer sparen

Von Lars E.

Letzte Aktualisierung am: 19. Februar 2024

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

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Kfz Steuer absetzen – Versicherungsbeiträge mit Hilfe der Steuer sparen
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Kfz Steuer absetzen – Versicherungsbeiträge mit Hilfe der Steuer sparen

Das eigene Kraftfahrzeug (Kfz) ist für viele Menschen unerlässlich. Für den Weg zur Arbeit oder für Dienstreisen bietet ein eigenes Auto Zeitersparnis und Komfort. Wer auf dem Land wohnt, kommt ohne Auto kaum von einem Ort an den anderen. Neben den Kosten für den Wagen an sich und die Tankfüllungen, machen auch Steuern und Versicherungsbeiträge einen großen Anteil der Kosten aus. Daher versuchen viele Wageninhaber mit Hilfe der Steuererklärung zu sparen und wollen beispielsweise die Kfz Steuer absetzen. Doch im Gegensatz zur landläufigen Meinung kann man nicht ohne Weiteres die Kfz Steuer von der Steuer absetzen. Dafür bietet der Gesetzgeber aber die Möglichkeit, an der Versicherung und durch die Pendlerpauschale zu sparen.

Kfz Steuer absetzen – Dienstfahrzeuge steuerlich absetzbar

Kfz Steuer absetzen – Dienstfahrzeuge steuerlich absetzbar

Nur bei Dienstfahrzeugen kann man die Kfz Steuer absetzen. Wer seinen Wagen ausschließlich beruflich nutzt und diesen als Dienstfahrzeug betreibt, kann die Kfz Steuer als Betriebsausgabe absetzen. Hierfür müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:

  • Das Kraftfahrzeug darf ausschließlich dienstlich genutzt werden.
  • Ein Fahrtenbuch liegt als Nachweis über die dienstliche Nutzung vor.

Sind diese Voraussetzungen erfüllt, kann man die Kfz Steuer als Betriebsausgabe absetzen. Selbstständige und Unternehmer profitieren von dieser Regelung und führen die Ausgaben für Versicherung, Kfz Steuer und Unterhaltskosten als Betriebskosten auf. Diese werden in der Steuererklärung in der Anlage S für die Einkünfte aus Selbstständigkeit vermerkt. Wer seinen Personenkraftwagen geschäftlich nutzt, kommt schnell auch auf die Idee, seine Kfz Steuer abschreiben zu können. Während die Betriebsausgabe Kfz Steuer in der Steuererklärung aufgeführt wird, lässt sich der Steuerbeitrag selbst nicht abschreiben. Allerdings muss ein neuer Dienstwagen, der angeschafft wird, nach Vorgaben der AfA Tabelle abgeschrieben werden. Die AfA Tabelle, auch als Abschreibungstabelle für allgemein verwendbare Anlagegüter bekannt, gibt vor, über welchen Zeitraum Anlagegüter über einem Wert von 410 Euro zu welchem Prozentsatz pro Jahr in der Steuererklärung abgesetzt werden können. So können sich Unternehmer die nicht unerhebliche Investition in ein neues Kraftfahrzeug über die Gebrauchsdauer desselben durch das Finanzamt erstatten lassen. Damit soll unter anderem die Notwendigkeit dieses Betriebsmittels gewürdigt werden und Unternehmer sollen entlastet werden.

Im Video: Autokosten von der Steuer absetzen

Kfz Steuer absetzen – bei Privatwagen an der Versicherung sparen

Wird der Kraftwagen privat genutzt, gibt es keine Möglichkeit, die Kfz Steuer absetzen zu können. Die Begründung seitens des Gesetzgebers besagt, dass die Anschaffung eines Pkw freiwillig ist. Demnach solle derjenige, der die Kfz Steuer nicht zahlen wolle, keinen Kraftwagen besitzen. Hierin ähnelt sich die Begründung, warum sich die Kfz Steuer nicht absetzen lässt, der Begründung für die Nichtabsetzbarkeit der Mehrwertsteuer. Da jedoch in der Praxis klar ist, dass viele Arbeitnehmer auf ihren Wagen angewiesen sind, sieht der Gesetzgeber über die Steuererklärung andere Entlastungen vor, um Steuerzahlern die Möglichkeit zum Sparen zu geben.

Kfz Steuer absetzen – bei Privatwagen an der Versicherung sparen

Eine Möglichkeit, Kosten absetzen zu können, gibt die Pendlerpauschale. Dabei erstattet der Fiskus pro Kilometer auf einfacher Strecke einen Betrag von 30 Cent. Die Pendlerpauschale wird in der Steuererklärung über die Werbungskosten abgedeckt. Die Fahrtkosten im Rahmen der Werbungskosten werden in der Steuererklärung in Anlage N-1 eingetragen. Der Satz für die Pendlerpauschale greift allerdings nur für den Arbeitsweg mit dem Pkw. Wer die öffentlichen Verkehrsmittel nutzt, bekommt eine andere Pauschale als Berechnungsgrundlage.

Darüber hinaus gibt es die Möglichkeiten, Gebühren absetzen zu können, indem man die Beiträge zur Kfz-Haftpflichtversicherung unter Sonderausgaben in der Steuererklärung vermerkt. Hier darf allerdings nur der Anteil der Haftpflichtversicherung selbst abgesetzt werden, Kasko Versicherungen können nicht in der Steuererklärung angegeben werden.

Den Anteil für die Haftpflichtversicherung kann zudem nur der Versicherungsnehmer des Kraftfahrzeugs von der Steuer absetzen. Ist man selbst nicht Versicherungsnehmer, gibt es keine Möglichkeit, über eine Versicherung die Kfz Steuer von der Steuer absetzen zu können. Hintergrund der Absetzbarkeit der Haftpflichtversicherung ist, dass es sich hierbei um eine Vorsorgeversicherung handelt, die Inhaber gegen durch Fremde verursachte Schäden absichert. Zudem ist die Kfz-Haftpflichtversicherung Pflicht für jeden Wagenbesitzer. Verfügt ein Wageninhaber über keine Kfz-Haftpflichtversicherung, darf er seinen Kraftwagen nicht in Betrieb nehmen.

Im Video: Was können Sie von der Steuer absetzen?

Neben der Haftpflichtversicherung für das Kraftfahrzeug kann außerdem noch die Insassen-Unfallversicherung von der Steuer abgesetzt werden. Diese ist ebenso eine Vorsorgeversicherung und wird deshalb vom Gesetzgeber als steuerlich absetzbar betrachtet. Besonders, wer häufig Kollegen oder Freunde mit zur Arbeit oder zu Veranstaltungen nimmt, sollte diese Versicherung abschließen und kann mit Hilfe der Steuererklärung einen Teil der Beiträge zurückerhalten. Beiträge zur Insassen-Unfallversicherung und zur Kfz-Haftpflichtversicherung werden in der Steuererklärung unter Sonderausgaben angeführt. Diese werden in den Zeilen 41 – 48 des Mantelbogens vermerkt. Ein Steuerberater kann helfen, die jeweiligen Ausgaben in der Steuererklärung richtig aufzuführen und so bares Geld zu sparen.

Fahrten zur Arbeit und wieder nach Hause werden über die Pendlerpauschale abgerechnet. Diese enthält meist auch einen Anteil für die Kfz-Haftpflichtversicherung. Wer also beides – Haftpflichtversicherungsbeiträge und Fahrtkosten – in der Steuererklärung anführt, darf nicht davon ausgehen, auch beides gleichermaßen erstattet zu bekommen. Ein Steuerberater kann ausrechnen, zu welchem Anteil diese Kosten im Lohnsteuerausgleich erstattet werden.

Kfz Steuer absetzen – bereits beim Kauf kalkulieren und sparen

Bereits beim Kauf eines Kraftwagens können Sie selbst beeinflussen, wie hoch die Beiträge sind, welche sie zur Kfz Steuer und zur Versicherung leisten müssen. Dies sind auch die Ausgaben, welche sie von der Kfz Steuer absetzen wollen. Denn wie viele Steuern und Versicherungsbeiträge Sie zahlen müssen, berechnet sich je nach Fahrzeug.

  • Erstzulassung,
  • Emissionsklasse und
  • der Hubraum des Motors

sind entscheidende Faktoren, die über zukünftige Ausgaben entscheiden. Haben Sie einen bestimmten Wagen im Auge, bemühen Sie ruhig vorher einen Kfz Steuer Rechner, um herauszufinden, wie hoch ihre monatliche Belastung durch das Fahrzeug ausfällt. Eventuell lohnt es sich, sich für einen anderen Wagen zu entscheiden und so die monatliche Belastung geringer zu halten.

Während es kaum Möglichkeiten gibt, die Kfz Steuer absetzen zu können, lassen sich die Kosten für Haftpflicht- und Insassen-Unfallversicherung dank der Sonderausgabenerklärung gut von der Steuer absetzen. Auch die Pendlerpauschale schafft Vielfahrenden eine jährliche Entlastung von bis zu 1.000 Euro. Deshalb sollte sich niemand durch die Kfz Steuer von dem Kauf eines Kraftwagens abschrecken lassen. Wer vorher einen Kfz Steuer Rechner befragt, kann die monatliche Belastung durch den Kleinwagen besser kalkulieren und so finanzielle Reserven schaffen, bis durch den Lohnsteuerausgleich Beiträge zu den unterschiedlichen Versicherungen erstattet werden.

Bildnachweise: Kraftfahrzeugsteuer Ordner: magele-picture - Fotolia.com, LKW auf der Straße: Jaroslav Pachý Sr. - Fotolia.com, Berechnungen: v.poth - Fotolia.com

Über den Autor

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Lars E.

Lars schloss 2015 sein Studium in Betriebswirtschaftslehre ab. Anschließend absolvierte er ein Volontariat in einer kleinen Kölner Redaktion. Seit 2017 ist er fester Bestandteil des Redaktionsteams von betriebsausgabe.de. Hier kann er sein fachliches Wissen mit dem Anspruch, verständliche Texte rund ums Steuerrecht zu schreiben, miteinander kombinieren.