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SCHUFA Score verbessern: Wie Sie Ihre Bonität für bessere Kreditkonditionen erhöhen können

Von Lars E.

Letzte Aktualisierung am: 31. Mai 2022

Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten

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SCHUFA Score verbessern: Wie Sie Ihre Bonität für bessere Kreditkonditionen erhöhen können
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Bonitätsprüfung: Einer der wichtigsten Bonitätsfaktoren ist der Schufa Score

Ein wichtiger Aspekt, der über die Bewilligung oder Ablehnung eines Kreditantrags entscheidet, ist die Bonität der Antragsteller. Banken und Kreditinstitute prüfen diese durch eine Anfrage bei den Auskunfteien, meistens durch Einholung des SCHUFA Scores. Potenzielle Kreditnehmer haben somit ein Interesse daran, ihren SCHUFA Score so hoch wie möglich zu halten. Insbesondere bei Selbstständigen und Unternehmern, bei denen Banken strenger hinschauen, ist ein laufend hoher Scorewert wichtig.

Um einen hohen Score zu erreichen, gibt es eine Vielzahl von Strategien und Maßnahmen, die im Folgenden ausführlich vorgestellt werden.

Was ist der SCHUFA Score?

Auskunfteien sammeln Finanzinformationen zu allen Bürgern und fassen diese übersichtlich zusammen. Ausgehend von den so gewonnenen Werten wird die Zahlungsfähigkeit und Zahlungsmoral einer Person eingeschätzt. Hieraus ergibt sich ein konkreter Wert, der als SCHUFA Score bezeichnet wird. Je höher dieser Wert ist, desto höher ist die Kreditwürdigkeit einer Person.

Der SCHUFA Score ist nichts statisches, sondern ist kontinuierlichen Wandlungen unterworfen. Wer beispielsweise seine Anzahl an Kreditkarten drastisch erhöht, wird in der Regel von den Auskunfteien als weniger vertrauenswürdig eingestuft und der SCHUFA Score sinkt.

Was viele nicht wissen:

Wenn der Kreditantrag einer Bank bewilligt wird, steigt in der Regel der SCHUFA Score. Der Vertrauensvorschuss, den die Bank dem Kreditnehmer gibt, wird von den Auskunfteien goutiert. Es besteht somit immer die Möglichkeit, Einfluss auf den SCHUFA Score zu nehmen und diesen im eigenen Sinne zu beeinflussen.

Darum fragen Banken und Kreditinstitute den SCHUFA Score ab

Wenn Banken und Kreditinstitute Geld verleihen, gehen sie immer ein gewisses Risiko ein. Schließlich besteht die Gefahr, dass die Kreditnehmer irgendwann nicht mehr in der Lage sind, ihren Kreditverpflichtungen nachzukommen. Das bedeutet dann einen herben finanziellen Verlust für die Geldgeber. Wenn eine solche Situation gehäuft auftritt, kann das für das jeweilige Geldinstitut existenzbedrohend werden. Entsprechend hoch ist das Interesse der Geldgeber, ihr Ausfallrisiko bei einem Kredit so gering wie möglich zu halten.

Banken und Kreditinstitute greifen daher auf eine Vielzahl von Methoden zurück, um sich einen Eindruck von der Zahlungsfähigkeit und Zahlungsmoral eines Antragstellers zu verschaffen.

Was prüfen Banken für einen Kreditantrag?

Unter anderem holen sie eine Selbstauskunft ein und verlangen eine Haushaltsrechnung, bei der die regelmäßigen Einnahmen und Ausgaben einander gegenübergestellt werden. So erkennen Banken deutlich, wie viel Geld den Antragstellern monatlich zur freien Verfügung steht. Die Informationen der SCHUFA und speziell der SCHUFA Score helfen ihnen zusätzlich, sich einen umfassenden Eindruck von einem Antragsteller zu machen und einzuschätzen, wie vertrauenswürdig dieser in Finanzfragen ist.

Das bedeutet aber nicht, dass Menschen mit einem niedrigen SCHUFA Score keinen Kredit bekommen können. Sie müssen allerdings hinnehmen, dass ihnen deutlich schlechtere Kreditkonditionen angeboten werden. Mit etwas Mühe können sie aber einen passenden Kredit finden trotz SCHUFA Eintrag und notwendige Anschaffungen tätigen oder sinnvolle Investitionen vornehmen. Entscheidend ist, einen seriösen und preiswerten Anbieter zu finden. Bei Kreditanbietern, die einen Kredit ohne SCHUFA-Abfrage bewerben, gibt es nämlich auch viele schwarze Schafe.

Eine kostenlose Selbstauskunft beantragen

Vor der Kreditvergabe werden Zuverlässigkeit und Kreditwürdigkeit geprüft. Eine SCHUFA Selbstauskunft vermittelt einen guten Eindruck von der eigenen Bonität.

Grundsätzlich haben alle Verbraucher ein Interesse daran, ihren SCHUFA Score so hoch wie möglich zu halten. Immerhin kann es jedem passieren, dass einmal Fremdkapital benötigt wird. Das ist beim Kauf einer Immobilie ebenso der Fall wie bei der Anschaffung eines Autos oder bei der Gründung eines eigenen Unternehmens. Ein erster Schritt besteht deshalb immer darin, sich einen Überblick darüber zu verschaffen, welche Daten und Informationen bei den Auskunfteien im Allgemeinen und der SCHUFA im Speziellen hinterlegt sind.

Dies gelingt am besten über eine kostenlose Selbstauskunft.

Wichtig: Alle volljährigen Bürger haben das Recht, einmal jährlich zu erfahren, wie es um ihre Daten bei den Auskunfteien bestellt ist. So besteht die Möglichkeit, sich einen Überblick über die bestehenden Verträge und finanziellen Verpflichtungen zu verschaffen und zu prüfen, welche Informationen die Banken und Kreditinstitute bei einer SCHUFA Abfrage erhalten. Dieser Überblick hilft dabei, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um den eigenen SCHUFA Score zu verbessern.

Diese Daten werden bei der SCHUFA gespeichert

Die SCHUFA sammelt ganz unterschiedliche Finanzinformationen über jeden einzelnen Bürger. Hierzu gehören unter anderem laufende Verträge wie Handyverträge oder Stromverträge. Außerdem hält sie fest, wenn eine 0%-Finanzierung in Anspruch genommen wird. Des Weiteren werden Kreditanfragen 12 Monate nach der Anfrage gespeichert. Damit sich diese nicht negativ auf den SCHUFA Score auswirken, sollte tendenziell auf eine Konditionsanfrage zurückgegriffen werden.

Neben dem Zahlungsverhalten sind bei der SCHUFA Informationen über Girokonten und Kreditkarten hinterlegt. Ebenso werden Informationen über Kredite drei Jahre lang gespeichert, nachdem diese vollständig zurückgezahlt wurden. Nicht vertragsgemäßes Verhalten, zu dem auch titulierte Forderungen gehören, werden drei Jahre lang gespeichert.

Dasselbe gilt für Daten aus dem Schuldnerverzeichnis der Amtsgerichte. Ferner sind bei der SCHUFA Bürgschaften zu finden. All diese unterschiedlichen Faktoren wirken sich auf den SCHUFA Score aus, wobei sie sich gegenseitig bedingen und beeinflussen können.

Veraltete oder falsche Informationen aktualisieren oder löschen lassen

Im Rahmen der kostenlosen Selbstauskunft sollte unbedingt geprüft werden, ob bei der SCHUFA veraltete Daten oder falsche Informationen hinterlegt sind. Beispielsweise ist es möglich, dass ein zurückgezahlter Kredit fälschlicherweise als offen abgespeichert ist. Solche falschen Daten wirken sich oft negativ auf den SCHUFA Score aus, was gerade bei einem Kreditantrag ein massiver Nachteil sein kann.

Bei fehlerhaften Informationen ist es angeraten, bei der SCHUFA einen Antrag auf Löschung zu stellen. Die falschen Daten werden dann aus dem Profil entfernt und haben keinen Einfluss mehr auf den SCHUFA Score. Bei veralteten Informationen ist hingegen ein Antrag auf Korrektur die richtige Wahl. So werden die aktuellen Gegebenheiten in die Finanzinformationen aufgenommen und der SCHUFA Score ist somit korrekt und zeitgemäß.

Die Zahl der Bankkonten und Kreditkarten reduzieren

In der Regel genügt es völlig, zwei verschiedene Bankkonten zu haben. Das eine ist ein privates Girokonto, das für die finanziellen Alltagsgeschäfte wie einen Einkauf oder die Bezahlung von Leistungen im Internet hilfreich ist. Das andere ist ein Geschäftskonto für alle beruflichen Angelegenheiten. Hierauf gehen unterschiedliche Zahlungen ein und es können finanzielle Verpflichtungen gegenüber Geschäftspartnern, Lieferanten oder anderen bequem beglichen werden. Wenn mehr Konten vorliegen, ist dies immer ein Anzeichen dafür, dass Geld verschoben beziehungsweise Transaktionen verschleiert werden sollen. Entsprechend hat eine große Zahl an Bankkonten negativen Einfluss auf den SCHUFA Score.

Ebenso wirkt sich die Anzahl an Kreditkarten auf den SCHUFA Score aus. Grundsätzlich ist es ein gutes Zeichen, wenn eine Bank die Vergabe einer Kreditkarte bewilligt. Die jeweiligen Nutzer sind in den Augen der Bank dann vertrauenswürdig, weswegen der SCHUFA Score steigt. Wenn ein Mensch jedoch außergewöhnlich viele Kreditkarten nutzt, spricht das eher dafür, dass finanzielle Schwierigkeiten bestehen. Deswegen muss mit Geld jongliert werden, was sich negativ auf den SCHUFA Score auswirkt. Wenn Bankkonten und Kreditkarten auf einen notwendiges Minimum reduziert werden, ist das für die eigene Bonität am besten.

Alte Verträge kündigen

Verträge, die nicht mehr benötigt werden, aber dennoch weiterlaufen, haben häufig negative Auswirkungen auf den SCHUFA Score. Entsprechend ist es sinnvoll, sich von solchen Verträgen frühzeitig zu trennen. So erkennen die Auskunfteien, dass sich eine Person um ihre finanziellen Angelegenheiten kümmert und nicht einfach alles weiterlaufen lässt. Im Vorfeld einer Kreditanfrage sollten daher rechtzeitig bestehende Altverträge gekündigt werden. Das kann einige Zeit in Anspruch nehmen, die mit Warten in einer Hotline oder Gesprächen mit Mitarbeitern aus dem Kundendienst verbracht wird. Es lohnt sich in der Regel aber, solche Mühen auf sich zu nehmen, weil der SCHUFA Score hierdurch deutlich steigt.

Wirksame Maßnahme, um die Bonität zu verbessern: Unnötige Verträge kündigen. Je weniger Einträge Sie bei SCHUFA und Co.  über aktuelle Zahlungsverpflichtungen haben, desto besser werden wahrscheinlich auch die Kreditkonditionen ausfallen.
Wirksame Maßnahme, um die Bonität zu verbessern: Unnötige Verträge kündigen. Je weniger Einträge Sie bei SCHUFA und Co. über aktuelle Zahlungsverpflichtungen haben, desto besser werden wahrscheinlich auch die Kreditkonditionen ausfallen.

Möglichst keine 0%-Finanzierungen nutzen

0%-Finanzierungen und günstige Ratenzahlungen sind äußerst praktisch und werden daher von einer Vielzahl von Menschen genutzt. Es ist einfach angenehm, ein Produkt direkt zu bekommen und die Zahlung auf mehrere Monate oder sogar Jahre in die Zukunft zu verschieben. Allerdings gehen mit dieser Finanzierungsform zahlreiche Nachteile einher. Unter anderem werden sie bei der SCHUFA als Eintrag hinterlegt und haben oft einen negativen Einfluss auf den SCHUFA Score.

Zudem führen viele 0%-Finanzierungen schnell dazu, dass die Nutzer den Überblick über ihre finanziellen Verpflichtungen verlieren. Sie wissen dann gar nicht mehr, wofür sie monatlich wie viel Geld ausgeben, wodurch sie die Kontrolle über ihre Finanzen zumindest in Teilen verlieren. Durch eine Reduktion solcher 0%-Finanzierungen und eine Beschränkung auf wirklich notwendige Verträge lassen sich diese Probleme von vornherein vermeiden.

Den Dispo nicht überziehen

Der Dispositionskredit, auch Kontokorrentkredit genannt, ist häufig praktisch wie eine 0%-Finanzierung, allerdings kommen hier noch Überziehungszinsen hinzu. Ohne sich mit der Bürokratie eines Kreditantrags herumschlagen zu müssen, haben die Kreditnehmer zusätzliches Geld auf einen Schlag zur Verfügung. Dieses kann für notwendige Anschaffungen ebenso genutzt werden wie zur Begleichung überraschender Rechnungen. Das Geld muss zu keinem konkreten Zeitpunkt zurückgezahlt werden und es besteht keine Notwendigkeit, monatliche Raten zu bezahlen.

Diese Vorteile geben allerdings mit zahlreichen Nachteilen einher. Auf der einen Seite lassen sich die Banken die finanzielle Flexibilität der Nutzer gut bezahlen. Da sie weder wissen, wann sie ihr Geld zurückbekommen noch, wofür es verwendet wird, erheben sie hohe Dispozinsen. Entsprechend ist die Nutzung des Dispos ausgesprochen teuer und eignet sich nur für kurze Zeiträume. Hinzu kommt, dass die Nutzung des Dispos Einfluss auf den SCHUFA Score hat und diesen senken kann.

Rechnungen immer pünktlich und vollständig bezahlen

Bei einer Kreditvergabe ist nicht nur die Zahlungsfähigkeit einer Person entscheidend, sondern auch deren Zahlungsmoral. Banken und Kreditinstitute haben nichts davon, wenn Kreditnehmer grundsätzlich ihre Raten zahlen könnten, dies aber nicht tun. Entsprechend prüfen sie anhand der bei den Auskunfteien hinterlegten Daten und des SCHUFA Scores, wie es um die Zahlungsmoral einer Person bestellt ist.

Um hier einen möglichst hohen Wert zu erreichen oder eine schlechte Bonität zu verbessern, ist es wichtig, sämtlichen Zahlungsverpflichtungen immer pünktlich und vollständig nachzukommen. Jede Rechnung sollte nach Möglichkeit unmittelbar und in voller Höhe bezahlt werden. Hierdurch signalisieren Verbraucher, dass man sich auf sie verlassen kann und dass sie ihre finanzielle Situation im Griff haben. Diese Tipps zur Verbesserung der Bonität gelten natürlich auch für Unternehmen und Selbstständige, bei denen ebenfalls eine Bonitätsprüfung vor Kreditzusagen durchgeführt wird. Genau wie Privatpersonen und Verbraucher müssen Unternehmen bei einer schlechten Bonität mit Nachteilen bei Kreditkonditionen rechnen.

Darum ist eine gute Zahlungsmoral wichtig: Die Banken und Kreditinstitute gehen dann davon aus, dass auch in Zukunft die monatlichen Raten pünktlich und vollständig bezahlt werden, und nur geringes Ausfallrisiko einkalkuliert werden muss. Bei geringerem Risiko sind Kreditgeber eher bereit, einen Kredit mit günstigen Konditionen zu bewilligen.

Fazit: Verbessern Sie Ihren SCHUFA Score aktiv

Der SCHUFA Score ist eine wichtige Kennzahl bei der Vergabe von Krediten. Entsprechend sollten Verbraucher und Unternehmer sämtliche Möglichkeiten und Hebel nutzen, um diesen Wert so hoch wie möglich zu halten. Es lohnt sich, etwas Zeit und Mühe in die Maßnahmen zu investieren, die für eine Verbesserung des SCHUFA Scores notwendig sind. Hierbei ist aber zu beachten, dass dieser Wert nicht von heute auf morgen verbessert werden kann. Es ist daher wichtig, bereits deutlich vor einer Kreditanfrage damit zu beginnen, den SCHUFA Score zu verbessern.

Bildnachweise: © momius - stock.adobe.com, © magele-picture - stock.adobe.com, © Gina Sanders - stock.adobe.com

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Über den Autor

Autor
Lars E.

Lars schloss 2015 sein Studium in Betriebswirtschaftslehre ab. Anschließend absolvierte er ein Volontariat in einer kleinen Kölner Redaktion. Seit 2017 ist er fester Bestandteil des Redaktionsteams von betriebsausgabe.de. Hier kann er sein fachliches Wissen mit dem Anspruch, verständliche Texte rund ums Steuerrecht zu schreiben, miteinander kombinieren.

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