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Gewerkschaften – Interessenvertretung der Arbeitnehmer

Von alexander

Letzte Aktualisierung am: 5. Februar 2020

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

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Gewerkschaften – Interessenvertretung der Arbeitnehmer
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Die Gewerkschaft in Deutschland

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Gewerkschaften – Interessenvertretung der Arbeitnehmer

Was ist eine Gewerkschaft?

Eine Gewerkschaft ist die Interessenvertretung der Arbeitnehmer. Sie verhandelt Tarifverträge mit Arbeitgeberverbänden für verbesserte Arbeitsbedingungen, höhere Löhne und Arbeitszeitverkürzungen. Mehr dazu hier.

Was ist die Aufgabe der Gewerkschaften?

Zu den Aufgaben der Gewerkschaft zählen die Vertretung der Interessen ihrer Mitglieder. Außerdem setzt sie sich dafür ein, dass ein großer Teil des Unternehmensgewinns der Verbesserung der Arbeitsverhältnisse der Belegschaft zugute kommt. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Wie viel kostet die Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft?

Die Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft kostet meist ein Prozent (1%) des Bruttogehalts eines Arbeitnehmers. Der Betrag kann von der Gewerkschaft gesenkt werden, wenn besondere Lebensverhältnisse vorliegen (beispielsweise Rente, Studium etc.) Genauere Informationen sind hier zu finden.

Über Gewerkschaften

Gewerkschaften nehmen in der Arbeitswelt für Arbeitnehmer eine wichtige Rolle ein. Doch was ist überhaupt eine Gewerkschaft? Wieso ist es sinnvoll, sich einer anzuschließen? Was sind die Aufgaben der Gewerkschaft?

„Proletarier aller Länder, vereinigt euch!“ – Die Geschichte der Gewerkschaft

Was ist eine Gewerkschaft?
Was ist eine Gewerkschaft?

Die Bewegung der Arbeiter entstand im 19. Jahrhundert zur Zeit der Industrialisierung, als der Feudalismus zu Ende ging und der Kapitalismus begann. Da nur die Oberschicht Produktionsmittel besaß – zum Beispiel Nähmaschinen – konnten nur sie eine Firma gründen und andere als Arbeitnehmer beschäftigen. Die Arbeitnehmer, auch die Proletarier genannt, stammten damals aus der sogenannten „Arbeiterschicht“.

Da es damals noch keine Grundlagen für Arbeitsverhältnisse gab, wurden die Arbeitnehmer häufig ausgebeutet. Armut trotz 16 Stunden Arbeit war der Standard. Schlechte hygienische Bedingungen führten dazu, dass es den Arbeitnehmern teilweise, trotz schlechter finanzieller Lage, unmöglich war, überhaupt ihr Brot zu verdienen.

Der Idee von Marx’ Manifest „Das Kapital“ folgend schlossen sich die Proletarier in Arbeitervereinen zusammen, um einen Umsturz des ausbeuterischen Systems herbeizuführen. Durch hohen Zulauf gewannen sie mehr und mehr politisches Gewicht. Erstmals war es möglich, Streiks zu organisieren und geordnet durchzuführen. So entstanden die ersten „Urgewerkschaften“.

Die erste Gewerkschaft in Deutschland wurde 1848/49 gegründet. Es war der Allgemeine Deutsche Cigarrenarbeiter-Verein.

Was bedeutet Gewerkschaft heute?

Die Ziele der Gewerkschaften haben sich über die Jahre kaum geändert.
Die Ziele der Gewerkschaften haben sich über die Jahre kaum geändert.

Die Bedeutung der Gewerkschaft und ihre Definition haben sich heutzutage kaum verändert. 

Die wichtigsten Aufgaben der Gewerkschaften sind die Vertretung der Interessen ihrer Mitglieder und dafür zu sorgen, dass ein möglichst großer Teil des Unternehmensgewinns zur Verbesserung der Arbeitsverhältnisse der Belegschaft genutzt wird.

Außerdem agieren Gewerkschaften als Verhandlungspartner. Sie verhandeln mit den Arbeitgeberverbänden und setzen sich für überbetriebliche Tarifverträge ein. Das kann unter anderem zu Lohnkämpfen führen, die auch durch Streiks durchgesetzt werden.

Ziele der Gewerkschaften sind seit ihrer Gründung:

  • höhere Löhne
  • bessere Arbeitsbedingungen
  • mehr Mitbestimmung der Arbeitnehmer
  • Arbeitszeitverkürzungen

Neben den Einzelgewerkschaften existiert auch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB). Der DGB besteht aus acht Gewerkschaften und zählt fast sechs Millionen Mitglieder (Stand 2018). Der DGB verhandelt mit Arbeitgebern über tarifpolitische Verbesserungen in Betrieben. Sie vertreten, genauso wie die Einzelgewerkschaften, ihre Mitglieder gegenüber den Arbeitgeberverbänden.

Mitglied einer Gewerkschaft werden

Teil einer Gewerkschaft zu sein, steht jedem Arbeitnehmer frei. Ein Arbeitnehmer soll von den Leistungen und dem Einsatz der Gewerkschaft in seinem Beschäftigungsverhältnis profitieren.

Gewerkschaftsmitglied werden - Weshalb lohnt es sich?
Gewerkschaftsmitglied werden – Weshalb lohnt es sich?

Gewerkschaften sind finanziell, personell und organisatorisch unabhängig von Unternehmen, vom Staat und von politischen Parteien. Sie werden durch ihre Mitglieder und deren Mitgliedsbeiträge finanziert. Wie hoch der geldliche Beitrag zur Gewerkschaft für den Einzelnen ausfällt, hängt auch von der Lebenssituation der einzelnen Person ab.

Die Gewerkschaft ver.di und die Gewerkschaft IG Metall nennen als Mitgliedsbeitrag einen Prozent (1%) des Bruttoeinkommens einer vollzeit- beziehungsweise teilzeitbeschäftigten Person. Hingegen zahlen Rentner, Studierende und Arbeitslose einen angepassten, niedrigeren Betrag. Durch einen unterschiedlichen Gewerkschaftsbeitrag möchten Gewerkschaften auf verschiedene finanzielle Bedingungen ihrer Mitglieder reagieren.

Eine wichtige Eigenschaft der Gewerkschaft ist auch, dass sie demokratisch organisiert ist. Sie ist durch Wahlen und Mitbestimmung der Mitglieder legitimiert.

Gilt der Mitgliedsbeitrag der Gewerkschaft als Betriebsausgabe laut Einkommensteuergesetz (EStG)?
Mitgliedsbeiträge der Gewerkschaft gelten als Betriebsausgaben. Damit die Beiträge der Gewerkschaft steuerlich absetzbar sind, muss die Mitgliedschaft bei der Gewerkschaft jedoch berufsbedingt sein und im betrieblichen Interesse liegen.

Warum Mitglied in einer Gewerkschaft werden?

Gewerkschaftsmitglied werden heißt, Unterstützung der Gewerkschaft zu erhalten.
Gewerkschaftsmitglied werden heißt, Unterstützung der Gewerkschaft zu erhalten.

Gewerkschaften sind die Interessenvertretungen von Arbeitnehmern. Wer also Probleme im Betrieb oder am Arbeitsplatz hat, kann Unterstützung der Gewerkschaft erhalten. Außerdem steht Gewerkschaftsmitgliedern oft eine kostenlose Rechtsschutzversicherung für den Bereich Arbeits- und Sozialrecht zur Verfügung.

Gewerkschaftsmitglieder, die für einen Streik ihre Arbeit niederlegen, können vom Arbeitgeber nicht belangt werden. Da dieser Tag jedoch nicht vergütet wird, kann dieser Einkommensverlust finanziell durch die Gewerkschaft abgefedert werden. Gewerkschaften, wie beispielsweise die GdS, zahlen ein sogenanntes „Streikgeld“.

Teil einer Gewerkschaft können Arbeitgeber nicht sein. Für Arbeitgeber sind die sogenannten Arbeitgeberverbände da. Mit den Arbeitgeberverbänden handelt die Gewerkschaft die Tarifverträge aus.

Bildnachweise: AdobeStock/ Monkey Business, AdobeStock/ BillionPhotos.com, AdobeStock/ alphaspirit, AdobeStock/ tinyakov, AdobeStock/ notwaew

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