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Klarna für Händler: Zahlungsablauf vereinfachen & Risiken abbauen – geht das?

Von Lars E.

Letzte Aktualisierung am: 27. Januar 2022

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

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Klarna für Händler: Zahlungsablauf vereinfachen & Risiken abbauen – geht das?
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Mit klarna als Händler bezahlen lassen - Online Shops und mehr

Für Verbraucher war Einkaufen und Bezahlen niemals einfacher als heutzutage. Mittlerweile existieren zahlreiche Payment-Anbieter, die nicht nur in Online-Shops, sondern auch im stationären Handel nach und nach klassische Zahlungsmethoden ablösen. Für Händler allerdings bedeuten mehr Zahlungsoptionen für Kunden meist mehr Verwaltungsaufwand und -kosten. Insbesondere im Internet müssen Händler diese Nachteile jedoch akzeptieren, denn der Wettbewerb ist riesig.

Wer nicht viele verschiedene Bezahlmethoden offeriert, hat einen Wettbewerbsnachteil und verliert zahlende Kundschaft an die Konkurrenz. Nun stößt ein weiterer Payment-Anbieter auf den Markt: Klarna. Doch lohnt es sich für Gewerbetreibende, auch diesen Zahlungsdienstleister anzubieten?

Bezahlung über Klarna anbieten? Schon bald ein Muss!

Muss es noch ein weiterer Payment-Dienstleister sein? Zumindest Händler dürften gut und gerne auf zusätzliche Zahlungsoptionen für Kunden verzichten können. Wie es aktuell aber scheint, dürfte an Klarna in naher Zukunft kein Weg vorbeiführen.

2005 startete das FinTech aus Schweden seinen Dienst, mittlerweile wird sein Wert auf über 5,5 Mrd. US-Dollar taxiert. In einigen Ländern kann Klarna sogar bessere Zahlen vorweisen als PayPal – dies hat natürlich seine Gründe.

Zwar macht Klarna vieles ähnlich wie der Bezahlfreund aus den USA, bietet beispielsweise nahezu einen identischen Käufer- und Händlerschutz an, ist im Vergleich zu PayPal aber ein eigenes Finanzunternehmen und somit unabhängig von der Kooperationsbereitschaft der Bankinstitute.

Auch deswegen dürften manche Branchen, mit denen Banken nur widerwillig zusammenarbeiten, so zum Beispiel der boomende Glücksspielsektor im Internet, Klarna mit offenen Armen empfangen. Anders als es in Deutschland neuerdings mit PayPal nicht mehr möglich ist, kann man auch in Online Casinos mit Klarna bezahlen.

Vieles spricht also dafür, als Händler schnellstmöglich sicherzustellen, dass Kunden im eigenen Online-Shop schon bald mit Klarna bezahlen können. Das schwedische Finanzunternehmen bietet Händlern stationär wie auch im World Wide Web drei Optionen.

Checkout-Lösungen mit Klarna

Aktuell bietet das schwedische FinTech Klarna für gewerbliche Kunden insgesamt drei Produkte, um der eigenen Kundschaft online wie stationär eine Zahlung über Klarna zu ermöglichen.

  • Instant Shopping: Mit Instant Shopping lässt sich eine Zahlung über Klarna ausschließlich im Internet realisieren, die allerdings äußerst simpel abläuft. Verbraucher können online ohne Registrierung über einen Express-Button bezahlen. Nutzbar ist die 1-Klick-Lösung für nahezu alle gängigen E-Commerce-Plattformen von Shopware bis Shopify. Dank derselben API wie bei den eigenständigen Klarna-Zahlungsmethoden ist somit auch eine Zahlungsabwicklung außerhalb des eigenen Shops realisierbar. Soll Klarna im eigenen System implementiert werden, können Entwickler auf die API-Dokumentation samt Integrationsanleitungen zugreifen.
  • Instore: Mit Instore stellt Klarna auch eine Lösung für solche Kunden an, die ausschließlich über stationäre Geschäfte Handel treiben und keinen Online-Shop führen. Wie auch im Netz müssen Kunden nicht zwingend registriert sein oder die Klarna-App nutzen. An der Kasse im Geschäft müssen Käufer lediglich einen Zahlungslink öffnen, der über SMS, E-Mail oder einen QR-Code abgerufen werden kann und abschließend die Zahlungsart wählen.
  • Checkout: Mit Checkout stellt Klarna eine All-in-One-Lösung für Händler bereit, die jedoch ausschließlich für E-Commerce konzipiert ist. Letztlich handelt es sich bei diesem Produkt um ein modulares System, welches auf Instant Shopping aufbaut, aber neben der Zahlungsabwicklung selbst noch weiterführende Werkzeuge bereitstellt. Checkout ist wie Instant Shopping kompatibel mit den üblichen Shop-Systemen, wird permanent aktualisiert und kann individuell auf jeden Online-Shop angepasst werden, sowohl in den Funktionen als auch im Design. Zudem steht ein Support für Händler als auch eine Controlling-Funktion zur Verfügung, mit der relevante KPI generiert und analysiert werden können.

Klarna womöglich bald so wichtig wie Google und Amazon

Auch wenn Händler nur bedingt von Klarna als Zahlungsoption für Kunden profitieren dürften, eine Entscheidung gegen das FinTech könnte in absehbarer Zeit zu einem Wettbewerbsnachteil mit Folgen werden.

Interessant dürfte vor allem sein, dass traditionelle Banken durch Klarna de facto obsolet werden könnten, auch wenn dies noch etwas andauern könnte. Nichtsdestotrotz sollte die aktuelle Entwicklung des noch jungen Finanzdienstleisters nicht ignoriert werden, gerade in Hinblick darauf, dass man der großen Konkurrenz im Netz einen Schritt voraus sein könnte.

Laut einer Yougov-Studie ist es Klarna gelungen, die eigene Markenbekanntheit in Deutschland von 2016 bis 2019 nahezu zu verdoppeln. Sebastian Siemiatkowski, Gründer des Unternehmens, prognostiziert sogar, Klarna könne in Zukunft innerhalb der Finanzbranche einen ähnlichen Stellenwert wie Google oder Amazon einnehmen.

Bildnachweise: © ra2 studio - stock.adobe.com

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Über den Autor

Autor
Lars E.

Lars schloss 2015 sein Studium in Betriebswirtschaftslehre ab. Anschließend absolvierte er ein Volontariat in einer kleinen Kölner Redaktion. Seit 2017 ist er fester Bestandteil des Redaktionsteams von betriebsausgabe.de. Hier kann er sein fachliches Wissen mit dem Anspruch, verständliche Texte rund ums Steuerrecht zu schreiben, miteinander kombinieren.

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