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Maschinen- und Industrieauktion für Investitionen: Diese Vorteile bieten Auktionen in der Industrie

Von Lars E.

Letzte Aktualisierung am: 27. Januar 2022

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

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Industrieauktion: Ablauf und Tipps für Käufer und Verkäufer aus der Industrie

Wer eine Werkstatt führt, ein Industrieunternehmen leitet oder anderweitig auf Maschinen und technisches Equipment setzt, hat einen hohen Investitionsbedarf für das Anlagevermögen. Nicht selten bilden spezielle Geräte den Großteil des gesamten Firmenvermögens, sodass es klar auf der Hand liegt, dieses auch entsprechend zu pflegen und vor Diebstahl oder Missbrauch abzusichern. Während die Handhabung von derartiger Betriebsausstattung im laufenden Geschäft klar geregelt ist, kann es bei einem geplanten Kauf oder einem notwendigen Verkauf zu nicht unerheblichen Schwierigkeiten kommen.

Das Problem beim Kauf: Vor allem schwere und hochspezialisierte Geräte, Motoren, Pumpen oder eigens angefertigte Werkzeuge sind häufig äußerst kostenintensiv und können nur von sehr wenigen Anbietern hergestellt werden.

Das Problem beim Verkauf: Hochpräzise Herstellungsmaschinen, Laser, Spindelsysteme, Fräsen und ähnliche Industriegeräte können zwar einen gewissen Wert darstellen, es fehlt aber die große Nachfrage, um diesen Wert auch beim Verkauf zu erzielen und die Maschinen einer geeigneten Zielgruppe anzubieten.

Abhilfe versprechen spezielle Industrieversteigerungen und Maschinenauktionen, die von vornehmlich gewerblichen Ankäufern frequentiert werden und einen Marktplatz für selbst kleinste Nischenbereiche bieten. Wir zeigen im Folgenden, welche Vorteile eine Industrieversteigerung mit sich bringt und worauf Unternehmer besonders achten sollten, wenn sie über eine Auktion Maschinen kaufen oder verkaufen wollen.

Wie funktioniert eine Industrieauktion ganz konkret?

Industrie- und Maschinenauktionen sind spezialisiert auf Anlagevermögen verschiedenster Art, die in der Industrie Anwendung finden. Darunter fällt also die klassische Betriebsausstattung wie:

  • Werkzeug und Zubehör für Werkzeugorganisation
  • Kraftfahrzeuge und Nutzkraftwagen wie LKW und Busse
  • Kompressoren, Druckluftsysteme und Motoren
  • Hebeanlagen, Bühnen und Roboter
  • Lagerbestände, Ersatzteile und Co.

Kurz: Alles, was ein Industrie- oder Handwerksbetrieb letztlich verwerten kann, um Liquidität zu generieren und Neuanschaffungen tätigen zu können, wird auf solchen Auktionen angeboten. Es gibt dabei nicht nur einen Markt für funktionsfähige Gebrauchtmaschinen, sondern auch Abnehmer für Konvolute verschiedenster Art.

Vorteile für den Verkäufer: Anders als beim Direktverkauf, der langwierige Verhandlungen mit nur einem potenziellen Abnehmer zur Basis haben kann, bietet die Industrieversteigerung handfeste Vorzüge.

Zum einen tummeln sich hier Ankäufer vieler nationaler sowie internationaler Unternehmen, die den Wert der Ware zu schätzen wissen, echten Bedarf haben und damit einen adäquaten Bieterwettbewerb sichern. Damit erzielen sie marktgerechte Preise. Zudem lassen sich Auktionen oftmals direkt vor Ort durchführen, sodass der Verkäufer keinerlei Aufwand für Demontage und Transport zu Demonstrationszwecken hat. Allein das reduziert die Kosten und den Organisationsaufwand beim Verkauf von Anlagen und Produktionsstätten deutlich.

Zum anderen bieten Industrieversteigerer oftmals vielfältige Branchenexpertise, erstellen Wertgutachten und können daher frühzeitig die Anhaltspunkte bieten, um einen Mindestpreis festzulegen. Damit sichern sich Verkäufer nach unten hin ab und ermöglichen einen Verwertungserlös, der teils deutlich über den eigenen Prognosen liegt.

Austausch oder fachgerechte Reparatur durch einen guten Spindelservice kann die Beschaffung kostenintensiver Antriebe deutlich günstiger machen.
Austausch oder fachgerechte Reparatur durch einen guten Spindelservice kann die Beschaffung kostenintensiver Antriebe deutlich günstiger machen.

Vorteile für den Käufer: Wer bei Industrieversteigerungen als Käufer auftritt, kann sich den langen Weg über den Hersteller sparen und womöglich binnen kürzester Zeit die benötigten Maschinen in den Produktionsablauf integrieren. Zur Versteigerung kommen i.d.R. voll funktionsfähige, aber eben gebrauchte Maschinen. Das ist garantiert kein Nachteil, denn nicht wenige Nischenbereiche sind so klein, dass eine Neuanschaffung mit deutlich höheren Kosten verbunden wäre. Selbst der Kauf von nicht vollständig funktionsfähigen Maschinen kann sich lohnen.

Beispiel:

Ein Unternehmer kann eine Werkzeugmaschine sehr günstig kaufen, wenn lediglich der Antrieb, z.B. eine Motorspindel ausgetauscht werden muss. Es gibt sehr gute und spezialisierte Unternehmen, wie den PDS Spindelservice, die herstellerunabhängig Spindeln austauschen und Werkzeugmaschinen regelmäßig warten können. Mit Hilfe eines solchen Service-Anbieters wird die Investition in eine Gebrauchtmaschine deutlich günstiger als die Bestellung beim Hersteller.

Ein weiterer Vorteil für den Käufer: Der betriebserfahrene Verkäufer kann den Käufer in den Gebrauch der Maschinen einweisen, nützliche Tipps für Kosteneinsparungen bei der Produktion geben und eventuell auch eine Partnerschaft für bestimmte Teilbereiche der Produktion oder beim Vertrieb anbieten. So bilden sich nicht selten Netzwerke und Synergien auf Auktionsveranstaltungen.

Was gilt es bei einer Industrieversteigerung zu beachten?

Viele Auktionatoren sind auf bestimmte Branchen oder Industriezweige spezialisiert, was sicherstellt, dass genau die richtige Zielgruppe bei einer Maschinenauktion angesprochen wird. Es ist daher sinnvoll, nicht erst langwierig nach einem passenden Abnehmer zu suchen, sondern den besten Marktplatz zu nutzen und Wettbewerb sicherzustellen. Nicht selten lassen sich so im Verkauf Verwertungserlöse deutlich oberhalb des Zerschlagungswertes erzielen.

Damit Sie ein besseres Bild über die Thematik erhalten, hier einige wesentliche Informationen zum Ablauf einer solchen Auktion sowie Tipps für Käufer und Verkäufer:

  • Nur ein öffentlich bestellter und vereidigter Auktionator kann einen reibungslosen Ablauf sicherstellen. Das ist mit gewissen Formularen und strengen, gesetzlichen Vorgaben verbunden.
  • Der Käufer hat stets die Verantwortung dafür, die Demontage der versteigerten Maschinen und Anlagen sicherzustellen. Als Verkäufer sind Sie hierbei fein raus aus der Sache, weshalb sich gerade Präsenzversteigerungen anbieten.
  • Der Käufer zahlt zusätzlich zum Zuschlagsgebot ein sog. Aufgeld, das meist im Bereich von 15 bis 20 Prozent liegt. Dieses Aufgeld ist zudem umsatzsteuerpflichtig. Hinzu kommt die „normale“ Umsatzsteuer auf das Zuschlagsgebot, sodass am Ende in der Regel ein Preis durch Zuschlagsgebot (100 Prozent) + Mehrwertsteuer (19 Prozent) + Aufgeld inkl. Mehrwertsteuer (ca. 15 bis 20 Prozent) für den Käufer steht. Das ist in der Regel aber immer noch günstiger als die Bestellung einer neuen Maschine beim Hersteller.
  • Es wird grundsätzlich „gekauft wie gesehen“, das heißt, dass der Käufer keine Rückgabemöglichkeit hat. Industrieversteigerungen fallen nicht in den Anwendungsbereich der §§ 312 b, c, sind also keine Fernabsatzverträge oder außerhalb von Geschäftsräumen geschlossene Verträge. Daraus folgt, dass keine Rückgabe möglich ist. Auch muss der Verkäufer keine Garantie oder Gewährleistung übernehmen, da man davon ausgehen darf, dass ein fachkundiger Käufer in der Lage ist, die Beschaffenheit der Sache adäquat einzuschätzen.

Kurzum: Eine Industrieversteigerung bietet sich gerade bei Maschinen, Fahrzeugen, Werkzeug und Co. an, da hier eine optimale Zielgruppenansprache möglich ist und ein marktpreisgerechter Verwertungserlös erzielt wird.

Bildnachweise: © TMLsPhotoG - stock.adobe.com, © andov - stock.adobe.com

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Über den Autor

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Lars E.

Lars schloss 2015 sein Studium in Betriebswirtschaftslehre ab. Anschließend absolvierte er ein Volontariat in einer kleinen Kölner Redaktion. Seit 2017 ist er fester Bestandteil des Redaktionsteams von betriebsausgabe.de. Hier kann er sein fachliches Wissen mit dem Anspruch, verständliche Texte rund ums Steuerrecht zu schreiben, miteinander kombinieren.

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