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Unternehmen wollen mehr ausbilden

Von Lars E.

Letzte Aktualisierung am: 29. März 2017

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

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Nur rund 21 Prozent aller deutschen Unternehmen bilden derzeit aus. Doch bei genauerer Betrachtung dieser absoluten Zahl bestätigt sich dadurch der Vorwurf an die deutsche Wirtschaft, dass diese immer weniger auszubilden, keineswegs.

Nürnberg, 24.11.2014 – Unabhängig von der Firmengröße benötigt jedes Unternehmen, das ausbilden will, eine Ausbildungsberechtigung. Bundesweit besitzen aber nur 55 Prozent aller Unternehmen eine solche Berechtigung. Darunter befinden sich auch die zahlreichen Klein- und Kleinstbetriebe, die zwar ausbilden, aber erst dann wieder einen neuen Azubi einstellen können, wenn der bisherige seine Ausbildung beendet hat.

Diese Aspekte machen daher eine Langzeitstudie zum Ausbildungsverhalten der Unternehmen notwendig, wenn abschließend geklärt werden soll, ob die deutsche Wirtschaft tatsächlich immer weniger ausbildet. Genau das hat das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung getan und dabei festgestellt, dass im Untersuchungszeitraum von 2007 bis 2013 tatsächlich 81 Prozent aller ausbildungsberechtigten Unternehmen ausgebildet haben.

Ausbildungsbereitschaft führt nicht zwangsläufig zu Ausbildungsbeteiligung

Die ermittelte Größe von 81 Prozent aller ausbildungsberechtigter Betriebe, die tatsächlich auch ausbilden, sagt noch nichts über die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen aus, denn viele Betriebe finden keine Azubis, obwohl sie gerne ausbilden würden. Insbesondere in kleinen Betrieben bleiben Ausbildungsplätze häufig unbesetzt. Neben den kleinen Betrieben bleiben oftmals auch Betriebe des klassischen Handwerks, wie beispielsweise Handwerker, Maler oder Bäcker, mit unbesetzten Stellen zurück.

Dieses Phänomen lässt sich jedoch nicht ausschließlich auf den demografischen Wandel zurückführen, denn immer mehr Jugendliche entscheiden sich lieber für ein Studium als für eine Ausbildung. Auch die Betriebsgröße spielt eine große Rolle, wenn es darum geht freie Ausbildungsplätze auch zu besetzen. So tendieren die meisten Ausbildungssuchenden eindeutig dazu ihre Ausbildung in einem großen und bekannten Betrieb zu machen, die sich im späteren Karriereverlauf in der Bewerbermappe gut machen.

Die Ergebnisse der Langzeitstudie zeigen deutlich, dass statt der Forderungen nach mehr Ausbildungsbereitschaft bei den Unternehmen eine Unterstützung der Betriebe bei der Suche nach geeigneten Auszubildenden notwendig ist. Dazu gehört die Förderung leistungsschwacher Jugendlicher genau wie die Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen und die Attraktivitätssteigerung der betrieblichen Ausbildung gegenüber der Hochschulausbildung.


Bildnachweise: © Robert Kneschke/Fotolia.com

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Über den Autor

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Lars E.

Lars schloss 2015 sein Studium in Betriebswirtschaftslehre ab. Anschließend absolvierte er ein Volontariat in einer kleinen Kölner Redaktion. Seit 2017 ist er fester Bestandteil des Redaktionsteams von betriebsausgabe.de. Hier kann er sein fachliches Wissen mit dem Anspruch, verständliche Texte rund ums Steuerrecht zu schreiben, miteinander kombinieren.

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