Bei Vertragsverhandlungen (bin Freiberufler) schlug mir mein künftiger Auftraggeber vor, dass es für meine Reisekosten (muss per Zug von meiner Stadt in die Firmen-Stadt kommen) zwei Möglichkeiten gibt. Nehmen wir an, die Zugkosten wären insg. 100 Euro.
Variante A: Als Honorar bekäme ich 500 Euro und müsste die Zugkosten selbst zahlen. Rechnungsbetrag wäre also 500 Euro glatt.
Variante B: Als Honorar bekäme ich 600 Euro, da wären die Zugkosten schon drin. Rechnungsbetrag wäre also 500 Euro Honorar plus 100 Euro Zugkosten.
Mein Auftraggeber sagt, ich hätte mehr von Variante A, weil ich “dann alles bei der Steuer zurückkriege”. Das sehe ich aber nicht so, weil das ja normale Betriebsausgaben sind, die ich nie als Geldwert zurückkriege (das mindert im Endeffekt höchstens meine Steuerschuld).
ICH würde Variante B nehmen, denn:
Ich hätte bei Variante A (wegen 100 Euro Auslagen) NUR einen “Gewinn” von 400 Euro, bei Variante B hingegen von 500 Euro.
Die Firma kann das doch bei der Steuer als Betriebsausgaben absetzen und würde besser damit fahren, wenn ich Variante B nehme (falls die Zugkosten nämlich mal bei 150 Euro liegen, müssten sie mir nur 450 Euro als Honorar zahlen – statt IMMER 500 Euro bei Variante A).
Ich finde das logisch, aber vielleicht bin ich einfach nur verwirrt.
Das Verzwickte ist ja, dass mir UND wohl auch dem Arbeitgeber Variante B finanziell besser passen würde, aber:
Der Arbeitgeber empfiehlt mir dringend Variante A. Ich frage mich immer, wo da mein Vorteil sein soll und ob der Auftraggeber nicht evtl. sogar einen eigenen, heimlichen Vorteil durch Variante A hätte, wenn er es mir schon so sehr ans Herz legt …
Welche Variante ist denn nun BESSER für MICH? Wie soll ich es machen?
Danke!